Essener Büromarkt

Zeit nach vorne zu blicken nach einem
verhaltenen ersten Halbjahr

Märkte näher kennenlernen: ESSEN

Zwischen Rhein und Weser

Hier, zwischen Rhein und Weser, ist „das Herz der Welt“, wie Wolfgang Petry 1997 gesungen hat. Genau hier ist das Ruhrgebiet, das sich zur wahrhaften Metropole entwickelt hat, die heute national wie international ein starker Wirtschaftsmotor ist und eine wichtige Rolle in der Industriegeschichte spielt.

Ein wichtiges und wirtschaftlich starkes Oberzentrum ist Essen – die viertgrößte Stadt NRWs, die eine imponierende Geschichte schreibt, Heimat von neun der 100 umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands ist und im Jahr 2010 zurecht im Rahmen des Projekts RUHR.2010 als Kulturhauptstadt Europas ausgezeichnet wurde.

Karriere im Kohle-Pott

Jedoch ohne Kohle. Von Bergbau und Handwerk ist heute kaum noch eine Spur mehr erkennbar. Einzig Straßennamen, Ausstellungen oder Zechen erinnern an die prägende Historie des Ruhrgebiets. Dennoch ist es eine Historie mit Tradition und großem Stolz, mit der Innovationskraft der Krupp-Dynastie als größten Vorreiter. Die stetige Innovation steht aber heute noch auf der Agenda unserer Stadt: Statt Kohleförderung liegt der Fokus auf der Nachwuchs- und Unternehmensförderung – für junge Entwickler, Studenten und Konzerne. Von Stahlverarbeitung über Energie bis hin zu Stromlieferanten – Traditionsunternehmen, aber auch Startups schätzen ihren Firmensitz in Essen.

Büroflächenumsatz – Nachfragerückgang in der Unternehmerstadt

Der Essener Büromarkt wächst kontinuierlich, wenn auch die Corona-Krise zu Einschnitten in dem langjährigen Durchschnitt geführt hat. Aufgrund des wochenlangen Lockdowns, der sich abzeichnenden Rezession sowie Unsicherheiten blieben Anmietungen, insbesondere großflächige Volumen oberhalb von 1.000 m² weitestgehend aus. Der Flächenabsatz lag etwas über zehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Mit einem Flächenumsatz von rund 50.000 m² konnte der Essener Büromarkt bis dato nicht an die umsatzstarken Vorjahre anknüpfen.

Belebung und ansteigende Bautätigkeit

Fehlende Großabschlüsse und der diesjährige Halbjahresumsatz von nur rund 50.000 m² sind ein klarer Rückschlag, aber kein Grund zur Sorge. Es wird weiterhin gebaut und die Nachfrage zieht seit Sommerbeginn auf moderatem Niveau erfreulicherweise wieder an. Im ersten Halbjahr 2020 liegt der Essener Leerstand bei knapp über 100.000 m², was einer Quote von etwas über drei Prozent Leerstand entspricht. Hier zeichnet sich, durch die fortlaufende Bautätigkeit sowie der teils zurückgestellten Flächensuche eine gewisse Entspannung des heiß umkämpften Büromarkts ab. Darüber hinaus sind kurzfristig Untermietangebote aufgrund von Flächenreduzierungen dem Markt neu zugeführt worden.

Beliebte Büromarktzonen

Im industriellen Ballungsraum mit einer hohen Bevölkerungsdichte ist Essen ein beliebtes Einzugsgebiet und gewinnt auch bei der jüngeren Bevölkerung immer mehr an Interesse. Besonders der Stadtteil Rüttenscheid hat sich zu einem lukrativen Szeneviertel entwickelt, was sich ebenso in der Beliebtheit der Büromarktzonen zeigt. Auch hier bietet beispielsweise das Neubauprojekt 4BRICKS schöne Möglichkeiten. Weiterhin bleibt der Stadtkern beliebt, in dem sich zukünftig mit der Umgestaltung des aktuellen Kaufhof-Gebäudes spannende Entwicklungen ergeben werden.

Ausblick:

Den Büromarkt Essen werten wir weiterhin stabil und glauben an eine Erholung der Büromarktzahlen im Jahr 2021. Dies zeigt sich an wieder aufgenommen Anmietgesuchen sowie Großgesuchen, die in der Vorbereitung sind. Unternehmen sondieren aktuell den zukünftigen Flächenbedarf, der sich aus einer schnelleren Veränderung unserer Arbeitswelten ergibt. Möglichkeiten zur Tele- und Home-Office-Arbeit nehmen zu bzw. werden in Unternehmen nun vermehrt angeboten. Dennoch schätzen Mitarbeiter den Austausch untereinander, die Möglichkeit zur besseren Abstimmung und Trennung zwischen Beruflichem und Privaten. Office-Konzepte werden darauf reagieren und Arbeitswelten, die diese Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellen, entstehen. Moderne Bürogebäude und innovative Konzepte bieten hier beste Voraussetzungen.

 

Quelle: Research RUHR REAL, Wirtschaftsförderung Essen, Businessmetropole Ruhr